Vom Monument Valley steuern wir Moab an, unseren Ausgangspunkt für zwei weitere Nationalparks: Arches National Park und Canyonlands National Park, die man beide praktischerweise von Moab aus günstig erreichen kann. Arches NP ist der kompaktere Park, der vor allem durch seine vielen - wie sollte es auch anders sein - Steinbögen (arches) berühmt ist. Es gibt darüber hinaus natürlich auch noch viele andere spannende Steine und Gesteinsformationen anzusehen. Im Canylands NP gibt es zwar auch den einen oder anderen Steinbogen, wie sein Name aber schon sagt, geht es hier vor allem mal wieder um einen Canyon, der dem Grand Canyon in seinen Ausmaßen eigentlich in nichts nachsteht - ziemlich beeindruckend, vor allem zum Sonnenuntergang.
Nach drei Nächten verlassen wir Moab auch schon wieder und fahren zum nächsten Nationalpark Utahs, dem Capitol Reef NP.
Auch hier gibt es viele interessante Gesteinsformationen, Wüste und natürlich auch ein paar Steinbögen. Wir leihen uns hier einen kleinen Jeep aus, mit dem wir zwei Tage lang das Cathedral Valley erkunden. Ein riesiges Gebiet, in das es nur wenige Tourist*innen schaffen. Wir durchqueren zuerst einen kleinen Fluss und fahren dann durch die sogenannten Bentonite Hills, die in vielen Farben leuchten. Immer wieder ergeben sich faszinierende Ausblicke in majestätische Canyons und Täler und auf riesige Felsmonolithe, die einfach so in der Ebene stehen, so auch im sogenannten Valley of the Gods: der Temple of the Moon, Temple of the Sun und Temple of the Stars.
Der Nationalpark hat aber noch eine andere interessante Geschichte, die direkt mit unserem Campingplatz für die nächsten beiden Tage verknüpft ist. In Fruita nämlich haben sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts zehn Mormonen-Familien angesiedelt, die das Wasser des dortigen Flusses genutzt haben, um Obst und Gemüse anzubauen. In den einstiegen Obstplantagen (Fruita), die heute von der Parkverwaltung gepflegt werden und dessen Früchte auch gegessen werden können (wenn sie denn reif sind), kann man heute campen - ein ziemlich toller Ort. Am letzten Abend fahren wir dann noch einmal zu einer besonderen Location: eine Dreiviertel Stunde von Fruita entfernt, lassen wir das Auto direkt am Highway stehen und wandern dann noch einmal 30 Minuten lang durch die Wüste in ein kleines Tal, umgeben von grauem Gestein, in dessen Mitte sich eine Gesteinsnadel erhebt (das ist hier so off the beaten path, dass das Ding noch nicht einmal einen richtigen Namen hat) erhebt. Ein unwirklicher und ein Stück weit unheimlicher Ort, der direkt aus Tolkiens Geschichten entnommen zu sein scheint. Mordor lässt grüßen.
Nach einer kurzen Nacht verlassen wir den Capitol Reef NP und fahren in den Zion NP. Im Zion bauen wir unser Zelt auf dem Watchman Campground auf, der mit Abstand schönste Campingplatz auf unserer USA-Reise. Wir schauen von unserem Zelt direkt auf die Red Rocks des Zion Canyons. Der Zion NP ist überschaubar groß, nimmt aber auch mehrere Millionen Besucher*innen pro Jahr auf. Ab Mitte März fährt daher nur noch ein Shuttle-Bus die Canyon Road entlang zu den Park-Highlights, für Privatfahrzeuge ist die Straße dann gesperrt. Am ersten Tag wandern wir hoch zum Angel’s Landing; im Prinzip ein großer Felsvorsprung, von dem man einen wunderbaren Blick ins Tal hat. Der Zugang zu diesem Weg ist aber nur mit Genehmigung möglich, für die man an einer Verlosung teilnehmen muss (das hat die NP Verwaltung so eingerichtet, da hier schon einige Leute vom Pfad gefallen sind, der wirklich sehr schmal ist).
An unserem zweiten Tag erwandern wir uns dann den Canyon Overlook - hier ist der eigentliche Wanderweg vom Tal wegen eines Steinschlags gerade gesperrt, sodass nur die Gewieften unter den Wandernden wissen, wie man dennoch dorthin kommt. Eigentlich ganz schön, da es hier oben nun wesentlich leerer ist. Der Ausblick verschlägt einem tatsächlich die Sprache. Eine Besonderheit bietet der Zion NP noch: und zwar gibt es eine Wanderung, die dem Fluss in einen sehr schmalen Canyon folgt, den sogenannten „Narrows“ - weil die Felswände da so eng sind (Die US-Amerikaner*innen mögen es häufig sehr bildhaft, schönes Beispiel aus dem Norden ist auch: „Spring is here, elk are near.“ Fast so schön wie „Be bear aware!“ oder das Orwell’sche „If you see something, say something!“). Die Wanderung führt tatsächlich mehrere Meilen durch den Fluss und durch den Canyon. Hier sind wir wieder gar nicht allein, dennoch sind die „Narrows“ grandios!
Die nächsten beiden Tage sind wir eigentlich nur „on the road“. Denn nun verlassen wir die warmen Gefilde und fahren in den Norden. Ziel ist der Yellowstone National Park im wunderschönen Bundesstaat Wyoming. Am ersten Tag sind wir 7 Stunden bis in die kleine Stadt Idaho Falls unterwegs, genau im Bundesstaat Idaho. Dort kehren wir in ein Motel ein, um dort die Nacht zu verbringen.