Europa
Dolomiten: die Alpen auf italienisch
Tor nach Italien - das alpine Hochgebirge im Nordosten Italiens fasziniert durch majestätische Gipfel, tiefe Täler und ausgedehnte Hochebenen.
652 km
4 Tage
Drei Zinnen
Prager Wildsee
Karersee
Am späten Nachmittag fahren wir mit unserem Bulli in Berlin los, lassen Nürnberg und München hinter uns und überqueren irgendwann kurz nach Mitternacht die österreichische Grenze. Kurz vor Innsbruck fahren wir von der Autobahn ab und verbringen die kurze Nacht an einem nah gelegenen See. Am Vormittag geht es dann auf der Brennerautobahn weiter gen Italien - einen Stau versuchen wir zu umfahren, indem wir die parallel zum Brenner verlaufende, alte Landstraße nutzen, die natürlich dann beizeiten auch heillos verstopft ist. Ein Stück nördlich von Brixen verlassen wir die Hauptstraße Richtung Bruneck, um unser erstes Ziel anzusteuern - den Pragser Wildsee.
Der See liegt ganz malerisch am Fuße imposanter Berggipfel und hat die für so viele Bergseen typische türkise Farbe. Beide Eigenschaften führen natürlich - wie sollte es auch anders sein - dazu, dass sich nicht nur wir dieses kleine Stück Natur anschauen wollen. Schon vor einiger Zeit war wohl die Belastungsgrenze des Parkplatzes und der vorhandenen Einrichtungen, vorrangig der sanitären, erreicht, sodass nun vor der Zufahrt zum See ein Parkticket vorab gekauft werden musste. Mit diesem ging es dann direkt bis zum See, zu einem Schotterparkplatz, der zwar keine Aussicht versprach, so aber wenigstens als Stellplatz für die nächste Nacht dienen konnte. Der See war gut besucht, Familien - alt und jung, erfreuten sich seiner Schönheit und teilten dies auch lautstark mit ihrer Umwelt. Umso schöner war es da, auf dem Rundweg einmal um den See den meisten Menschen für einige Zeit ein Stück weit aus dem Weg gehen zu können.
Etwas ruhiger wird es dann am späten Abend, wenn die Tagesgäste und Busreisende den See ihren Rücken zugekehrt haben und ein wenig Ruhe eintritt. Diese nutzen natürlich auch die zahllosen Influencer*innen inkl. ihrer Entourage um ihre unzähligen Aufnahmen zu schießen. Ein Fest für die Augen.
Am nächsten Tag verlassen wir den See und fahren zu den „Drei Zinnen“, ein weiteres sehr prägnantes Gipfelpanorama in den Dolomiten. Schon der Weg dorthin bietet spektakuläre Aussichten auf die italienischen Alpen. Doch das alles wird noch getoppt, nachdem sich der Bulli bis hinauf zum Parkplatz der „Drei Zinnen“ auf über 2.300m gequält hat. Von dort oben ergibt sich eine phänomenale Aussicht auf einen großen Teil der Dolomiten. Wir lassen den Bulli stehen, schlüpfen in unsere Wanderschuhe und machen uns auf zu einer kleinen Wanderung entlang der Zinnen bis zur „Dreizinnen-Hütte“, genau auf der anderen Seite des Parkplatzes. Genau dort überrascht uns dann ein kleiner Regenschauer - das ist zwar ein bisschen nervig, sorgt aber auch dafür, dass wir ganz allein zurück zu unserem Bulli wandern können, um bei klarer Sicht dort wieder anzukommen.
Am nächsten Morgen verlassen wir die „Drei Zinnen“.
Wir fahren in Richtung „Rosengarten“, einem weiteren Bergmassiv in den Dolomiten. Dort übernachten wir auf einem Zeltplatz, von wo wir am späten Nachmittag noch einen Ausflug zum Karersee unternehmen, der auf einen wunderschönen (Bild-)Vordergrund für den „Rosengarten“ bietet. Auch hier können wir wieder viele Instagram/TikTik-Jünger*innen bei der Arbeit zusehen - toll!
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen der „Seiser Alm“. Als eines der größten geschlossenen Hochplateaus der Alpen, bietet die Alm spektakuläre Aussichten auf die angrenzenden Bergmassive. Mit der Seilbahn geht es hinauf auf ca. 2.000m. Von der Bergstation starten eine Reihe von Wanderwegen über die gesamte Alm und darüber hinaus. Wir fahren mit einem kleinen Lift noch ein Stück weiter die Hügel hinauf um von dort eine kleine Runde über die Alm zu wandern, einen köstlichen Kuchen zu genießen und der Sonne beim Untergehen zuzuschauen, bevor wir den Rückweg antreten. Mit dem Auto geht es dann zu unserem letzten Ziel in den Dolomiten.
Mit dem Bulli geht’s zur Kirche St. Johann in Ranui. Diese Kirche zieht auf Grund ihrer einmalige Lage vor einem riesigen Bergmassiv eine Menge von Tourist*innen an. Wir verbringen hier unsere letzte Nacht in den Dolomiten, essen noch einmal Südtiroler Spezialitäten, bevor wir uns aus dem deutschsprachigen Teil Italiens verabschieden.
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